Samstag, 2. Oktober 2010

Fundstücke LXXXVIII

Von einem Pyrrhussieg spricht der Economist im Zusammenhang mit dem Wahlausgang in Venezuela. Man kann diesen aber auch als Zeichen einer funktionierenden Demokratie werten (was das britische Magazin in letzten Absatz denn auch tut). Klar ist: Das Regieren wird nun schwieriger für die Linke (2). Die Wahlbeteiligung von 67 Prozent ist für eine Parlamentswahl sehr solide.

"Russland und China schließen Energiepakt", meldet Spiegel Online und sieht "Europa unter Druck". MediaWatchBlog ist dagegen überzeugt, dass hier die energiepolitische Niederlage des Westens in Zentralasien (Afghanistan hin, Georgien her) besiegelt wird. Einen entsprechenden Hinweis hatten wir schon Anfang 2010 gegeben. Auch die Asia Times äußert sich ähnlich.

Indien: Ein Gericht hat die Teilung der religiösen Stätte in Ayodhya zwischen Huindus und Moslems verfügt (G-News dt.).1992 starben bei Auseinandersetzungen um das Grundstück etwa 2000 Menschen. Das Ereignis gilt als Wendepunkt in der jüngeren indischen Geschichte.

Über die Geschäfte des Zuma-Clans in der DR Kongo und Uganda berichtet der East African.

Eine Animation, die die weltweit über 2000 Atombombenexplosionen zwischen 1945 und 1998 nachzeichnet.

Hat tip Chris Blattman.

Ob in der Elfenbeinküste Ende Oktober wirklich gewählt werden kann, bleibt unklar - obwohl der Wahltermin schon fünf Jahre überfällig ist. Al Jazeera bietet einen ordentlich gemachten Hintergrund.

In Somalia gewinnen die Piraten, meint die New York Review of Books.

Der Economist hat wieder einmal eine nützliche Grafik in petto: HIV/Aids-Bahandlung in ausgewählten Ländern auf einen Blick.

Vorboten einer Zeitenwende? In Afghanistan und Irak sterben neuerdings mehr Söldner als Soldaten, berichtet telepolis.

Kann der Entzug von Entwicklungshilfe den Ausbruch von Konflikten begünstigen? Ja, meinen fünf US-amerikanische WissenschaftlerInnen in diesem Papier. Hinweis gefunden bei Duncan Green.

In der Konstruktion von gleichzeitig preiswerten und supereffizienten Solarzellen scheint in den USA ein Durchbruch gelungen zu sein. e! Science News hat die Details.

Deutschland: Die Zeit und der Tagesspiegel haben recherchiert, dass in den letzten 20 Jahren "mindestens" 137 Menschen von Neonazias ermordet wurden (mit Karte). (Der Bundesregierung sind allerdings lediglich 47 Fälle bekannt.) Seit 1990 verging kein einziges Jahr ohne Todesopfer durch rechte Gewalt. Hat tip geht an Konkret, die in der Rubrik "No-go-area Deutschland" solche und andere Meldungen des jeweils letzten Monats zusammenfasst.

Die Bundesrepublik hat beim IWF den Vorschlag gemacht, die Möglichkeit das US-amerikanische Vetorecht im Fonds abzuschaffen, meldet die Financial Times - hat tip Global Policy Forum.

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