Donnerstag, 10. Januar 2013

Fundstücke CLXII

Die International Crisis Group macht Vorschläge, die vielleicht helfen könnten, eine erneute Rebellion in der Zentralafrikanischen Republik zu verhindern.

Der Streik der Farmarbeiter in Südafrika (Al Jazeera) geht in den zweiten Monat. Im Zentrum der Forderungen steht eine Verdoppelung des Mindestlohns von knapp 70 Rand (6 Euro) auf 150 Rand pro Tag. In deutschen Medien werden die Arbeitsniederlegungen kaum wahrgenommen (G-News dt.).

Der Westen finanziert die Revolte (und die Flüchtlingslager) in Syrien, verweigert dem staatlichen Gesundheitssystem aber die Unterstützung (Angry Arab). Im Übrigen ist dem Angry Arab zuzustimmen, wenn er feststellt, dass der größte Skandal der westlichen Medienberichterstattung 2012 darin bestanden hat, wie man in Bezug auf Syrien "vertrauenvoll den Fußstapfen der Medien der katarischen und saudischen Königsfamilien gefolgt ist".

2012 war für die 18 Millionen Einwohner Metropole Katrachi im Süden von Pakistan das blutigste Jahr "seit zwei Jahrzehnten". 2124 Menschen wurden Opfer politischer und krimineller Gewalt. 30.000 Polizisten reichen laut Dawn jedoch nicht, um die Sicherheit zu gewährleisten. Zum Vergleich: Die Behörde des Polizeipräsidenten in Berlin (3,4 Mio. Einwohner) beschäftigt 23.000 Menschen.

Bolivien verstaatlicht Tochtergesellschaften des spanischen Energiekonzerns Iberdrola. Die Website der ARD-Tagesschau spricht von einer "Verstaatlichungswelle seit Mai".

Das Persönliche ist politisch: Ein interessantes Stück über den Präsidenten von Urugay hat die New York Times veröffentlicht.

Daten aus den letzten 40 Mio. Jahren belegen: Das derzeitige (!) CO2-Niveau in der Atmosphäre ist mit einem Meeresspiegel verknüpft, der mindestens 9 Meter höher ist als im Moment (e!science). Es könnten allerdings auch bis zu 31 Meter werden, aber es wird "viele Jahrhunderte" dauern, bis sich ein entsprechendes (neues) Gleichgewicht (im wahrsten Sinne des Wortes) eingepegelt hat.

Alle Jahre wieder Public Eye Awards. Auch heuer kann man wieder unter mehreren Unternehmen eines auswählen, dass man im letzten Jahr besonders schrecklich gefunden hat. Dazu passt ein Bericht in der Jungen Welt über die groß angelegten Steuerbetrügereien der internationalen Bergbaukonzerne in Entwicklungsländern. Mittel zum Zweck sind manipulierte Verrechnungspreise (transfer pricing).

Hier eine Web-Darstellung, mit der man die Außenhandelsströme der Volkswirtschaften erstaunlich detailliert betrachten kann. Hat tip Nachdenkseiten.

Nach 50 Jahren (!) wird endlich ein neuer Tuberkulose Wirkstoff zugelassen (access campaign, hat tip Oliver). Will man eine Meldung in deutscher Sprache finden, muss man einmal mehr auf Entwicklungspolitik Online zurückgreifen.

Was da wohl wieder los ist? Die Turkei hält ein Flugzeug fest, weil es 1,5 Tonnen Gold ohne ausreichende Papiere an Bord hat (Press TV). Die Maschine kam aus Ghana und war auf dem Weg nach Dubai. Als Herkunft der (nach aktuellem Kurs) immerhin rund 60 Mio. Euro teuren Fracht wird Algerien vermutet. Das endgültige Ziel der Maschine ist ebenfalls unbekannt.

Der Deutschland-Korrespondent von Al Jazeera verlässt den Sender. Seine Gründe hat er freundlicherweise in der FAZ dargelegt. Solche Konsequenz vermisst man hierzulande allenthalben. Auch der deutschen Welle hat er ein Interview (engl.) gegeben.

Ein lesenswerter Artikel über die (historischen) Hintergründe des Panzer-Deals zwischen der BRD und Indonesien ist bei telepolis erschienen.

Die erneuten Querelen um die Personalpolitik vom Minister für internationale Zusammenarbeit, Dirk Niebel (FDP), wurden von Entwicklungspolitik Online sauber dokumentiert .

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