Donnerstag, 5. November 2015

Fundstücke CCXIII

Haiti: Die Menschen in Port au Prince wollen keine UN-Truppen mehr in ihrer Stadt. Sie haben gegen eine Verlängerung des Mandats der Blauhelme protestiert (amerika21, hat tip Entwicklungspolitik Online).

USA: So sähe die Welt aus, wenn ihre Größe der Staaten ihrer Bedeutung im US-Entwicklungshaushalt entspräche. Hat tip Chris Blatmann. Die Grafik stammt von howmuch.net. (howmuch.net/content/images/1600/1-countries-scaled-to-economic-aid-from-usa-a800.jpg. Bei der Erstellung einer vergleichbaren Grafik für die EU und/oder die deutsche Entwicklungszusammenarbeit, bin ich jederzeit gerne behilflich.)

Burkina Faso: Dass die Leiche von Thomas Sankara, dem ehemaligen Präsidenten des westafrikanischen Sahel-Landes von Kugeln durchsiebt aufgefunden wurde, ist in Deutschland (laut G-News) lediglich DW, der Welt und der Zeit eine Meldung wert. Die NZZ spricht zurecht von "Leichen in Compaores Keller". Die Wahlen sollen nun am 29. November stattfinden.

Mosambik: in dem südostafrikanischen Land sorgt der Hungerstreik eines Rappers für Unruhe.

Congo-Brazzaville: Denis Sassou-Nguesso, der Präsident des zentralafrikanischen Landes, will mittels Referendum eine dritte Amtszeit erwirken. Der Economist meint, dass er sie auch bekommen wird.

Indien: Über den seit 21 Jahren links regierten indischen Bundesstaat Tripura bringt die junge welt ein längeres Feature. Die regierenden Hindu-Nationalisten verbreiten ein Klima der Intoleranz, beklagt die Hindustan Times. Die Proteste häufen sich.

Jemen: Kriegsverbrechen als Modeerscheinung? Wieder wurde ein Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen bombardiert - diesmal von den Saudis.

Syrien: Einige Fakten über die russische Politik in und für Syrien, die hierzulande nicht kommuniziert werden, bringt die Asia Times. Aber agieren so "gemäßigte" Rebellen gegen Assad, die auch von den USA unterstützt werden (SPON)? Dagegen arbeitet die Freie Syrische Armee jetzt mit den Russen zusammen und nennt Koordinaten von Angriffszielen. Und Letztere haben 100.000 Tonnen Weizen aus ihrer strategischen Reserve in die Levante geschickt (beide Meldungen TASS).

Hunger/Afrika: Im Südsudan und im Osten Äthiopiens grassiert der Hunger (epo.de). Krieg und Dürre sind die Auslöser, und es geht um über 12 Millionen Menschenleben.

Partizipation: In Argentinien, der Elfenbeinküste, Guatemala und Tansania (sowie in der Ukraine und in Polen) wurde am 25. Oktober gewählt.

Deutschland liegt auf Platz 8 des diesjährigen Schattenfinanzindexes - hinter Libanon und vor Bahrain und Kuwait (blog steuergerechtigkeit, hat tip NDS). Der Index zeige, "dass es nicht an den üblichen Verdächtigen in der Karibik liegt die Probleme zu lösen, sondern an den politisch mächtigsten Staaten", heißt es in dem Blog. Die Top-Kandidaten auf dieser Liste der Schande belegen dies eindrücklich:
2015 (2013)
1        (1)     Schweiz
2        (3)     Hong Kong
3        (6)     USA
4        (5)     Singapur
5        (4)     Kaimaninseln
6        (2)     Luxemburg
7        (7)     Libanon
8        (8)     Deutschland
9        (13)   Bahrain
10      (16)   Dubai

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