Freitag, 28. April 2017

Fundstücke CCXLII


Kambodscha: Das südostasiatische Land weigert sich, eine halbe Milliarde US-Dollar an die Vereinigten Staaten zurückzuzahlen (MediaWatch berichtete). Aber die sture Haltung der US-Administration, die auch offensichtlich illegitime Schulden weiter einzutreiben sucht, rächt sich (IPG). Kambodscha wendet sich China zu.

Jemen: Der Krieg und das Hungern gehen weiter. Kaum jemand berichtet noch, und es scheint schon irgendwie ok zu sein, wenn die Saudis mit Hilfe der Amerikaner, Briten, Franzosen und unseren Waffenlieferungen dort die Zivilbevölkerung aushungern. Und weil das so ist, bleibt MediaWatch nichts anderes üblich, als Dissidenten und zur Gegenseite erklärte Stimmen zu verlinken: junge welt, Press TV.
Auf einer Geberkonferenz in Genf sind jetzt eine Milliarde Euro zugesichert worden - nur etwa die Hälfte der benötigten Mittel (ARD). Und weil das folgende Interview (bis auf den fehlenden Hinweis zu deutschen Waffenlieferungen) einen insgesamt guten Verlauf nimmt, verlinkt MediaWatch auch sehr gerne einmal ein Video der tageschau:

Auch Amnesty International berichtet, dass eine neue Offensive auf die Hafenstadt Hodeiah bevorsteht.

Syrien wird uns wohl auch noch eine Weile beschäftigen. In erfreulicher Offenheit kommentiert die New York Times:
Trump should want to defeat ISIS in Iraq. But in Syria? Not for free, not now. In Syria, Trump should let ISIS be Assad’s, Iran’s, Hezbollah’s and Russia’s headache — the same way we encouraged the mujahedeen fighters to bleed Russia in Afghanistan.
Diesen Ratschlag braucht die US-Administration wohl nicht und hat ihn wohl auch nie gebraucht.... Hat tip M.K. Bhadrakumar, der übrigens Interessantes zur Rolle Israels in Syrien beiträgt.

Mali: Die International Crisis Group hat einen lesenswerten Offenen Brief an den UN-Sicherheitsrat verfasst, der neben einer konzisen Situationsbeschreibung auch Vorschläge für ein verlängertes MINUSMA-Mandat enthält.

Simbabwe/Gesundheit: Was ist zu tun, wenn viele Menschen Unterstützung und Hilfe brauchen, aber keine PsychiaterInnen und PsychologInnen da sind um zu helfen und kein Geld, um welche auszubilden? Vielleicht malt es das folgende Video des Guardian etwas zu sonnig - der Ansatz ist aber bedenkenswert:


Finanzmärkte: Dani Rodrik macht sich für Kapitalverkehrskontrollen als Standardinstrument im wirtschaftspolitischen Baukasten stark. Seine Argumentation ist ebenso bündig wie einprägsam,  konsequent und schlüssig. Eben mal lesen!

EU/Lobbyismus: Alter-EU bietet jetzt Sammelkärtchen - nein, nicht von Fußballern, sondern - vom "Team Juncker" mit Daten zu deren Lobbytätigkeit. Sammeln und merken.

Klima: Der Plan Indiens, weitere 370 Kohlekraftwerke zu bauen, gefährde das Erreichen der Pariser Klimaziele auf dem Subkontinent, sind sich US-Forscher und Umweltaktivisten sicher (Science Daily). Doch bevor jetzt wieder das große Heulen und Zähneklappern anhebt, möchte MediaWatch daran erinnern, dass allein in Deutschland noch 148(!) der Klimakiller laufen (SPON). Vor der eigenen Haustür kehren, ist also angezeigt.

Deutschland/Migration: Lieber in den bundesdeutschen Knast als zurück nach Hause in den Bürgerkrieg! Dieser Gedanke drängt sich auf, wenn man die Nachricht liest, dass sich mittlerweile tausende Flüchtlinge aus Afghanistan als Taliban bezichtigen (SPON).
Dazu "passt": Es gibt immer mehr Suizidversuche unter Flüchtlingen (kritisches-netzwerk.de). 

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